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1. Lehrbuch der Geographie - S. 109

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 109 — emporschleudert (f. Abb. 27). Island ist der einzige, fast ausgebeutete Fund- ort des zu optischen Zwecken benutzten Doppelspats. — Die Bewohner Js- lands (Skandinavier, etwa 60000, durch Auswanderung nach Kanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. Reykjavik (sprich reikjawik — Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel. -Die übrigen europäischen Staaten. 9. Das Königreich Rumänien. Lage und Wegrenznng. § 73. Rumänien bedeckt den südwestlichen Zipfel des großen osteuro- päischen Flachlandes, von dem es durch den Prnt und die Donaumündungen getrennt ist. Von der Balkanhalbinsel wird es durch den Donaubogen, von Siebenbürgen durch die Karpaten geschieden. Südlich von der Donaumündung reicht es bis an das schwarze Meer. Wodenform und Kewcrsser. § 74. Rumänien enthält: ein Berg- und Hügelland, die vom Seret und seinem Nebenflusse, der Moldau, durchströmte und nach letzterer benannte Moldau (zwischen dem sieben- bürgischen Berglande und dem Prut); ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei, welche von der Alnta durchflössen ist und im N. die transsilvanischen Alpen enthält; ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen Donaudelta abfällt. Die Entwässerung des Landes geschieht durch zahlreiche Nebenflüsse nach der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise ver- sumpften Ufern bildet; von ihren drei Mündungen (Kilia, Sulina und St. Georgsarm) ist nur die mittlere schiffbar. —• Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich. Krrverbscsuell'en. § 7s. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Die Fruchtbarkeit des Bodens liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau find beträchtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Satzlager

2. Lehrbuch der Geographie - S. 55

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
55 neues Palais — Friedrich der Große; Marmorpalais am Heiligensee — Friedrich Wilhelm Ii.; Babelsberg — Wilhelm I.). In der Garnisonkirche ruhen Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große, in der Friedenskirche Friedrich Wilhelm Iv. und Kaiser Friedrich Iii. Rand- und Thalftädte des nördlichen Thalzuges: 163. S£horu*), Festung ersten Ranges an der Weichsel; südl. davon Juowrazlaw mit einem der bedeutendsten Salzwerke. 164. Bromberg an der Brahe und dem Bromberger Kanal, mit beden- tendem Handelsverkehr (Getreide, Holz); von Industrien blüht hier besonders die Müllerei. 165. Schueidemühl an der Kiiddom, Eisenbahnknoten. 166. Landsberg an der Warthe, Getreidemarkt der fruchtbaren Niederung. 167. Küstnn**) an der Warthemündung, durch Sümpfe geschützte Festung ersten Ranges, Flußhafen. 168. Eberswalde, am Finowkanal anmutig gelegen, mit bedeutender In- dnstrie, Eisen- und Kupserwerkeu. Forstakademie. In der Nähe Kloster Chorin. 169. Neu-Ruppiu am gleichnamigen See, Jndustrieort, besonders für Bilderbogen; südl. davon Fehrbellin, nördl. Rheinsberg am Rhin, Schloß des Kronprinzen Friedrich. Landstädte der preußischen Seenplatte: 170. £ilfit***) am Memel, Handel mit Erzeugnissen der fruchtbaren Niederung. 171. Gnmbinnen am Pregel, Getreidehandel und Pferdemärkte; östlich davon Trakehueu, berühmt durch Pferdezucht. 172. Jnsterbnrg am Pregel, Centrum der ostpreußischen Eisenbahnen. 173. Grandenzf) an der Weichsel, ehemalige Festung. 174. Marienwerder unweit der Weichsel in schöner Lage, als Haupt- stadt eines Regierungsbezirks Sitz vieler Behörden. 175. Marienburg an der Nogat, ehemals Residenz der Hochmeister des deutschen Ordens, mit schöner gotischer Burg. 176. Dirschan an der Dirschauer Weichsel; hier führt eine großartige Eisenbahnbrücke über den breiten Strom. Landstädte der pommerschen Seenplatte: 177. Stolp an der Stolpe, größte Stadt Hinterpommerns, treibt, obwohl 17 km von der See, doch Seeschiffahrt; Hafen Stolpmünde; Bernsteinfischerei. *) In Thorn wurde 1473 Kopernikus geboren. **) Nordöstl. davon Zorndorf (Schlacht am 25. August 1758). ***) Friede am 9. Juli 1807. f) Verteidigung durch Courbiere („König von Graudeuz") 1807.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 67

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 67 — das französische Mittelgebirge im W., das deutsche Mittelgebirge im ^., das karpatische Mittelgebirge im 0. Das große europäische Flachland gliedert sich von W. nach 0. in das französische, das germanische (deutsche) und das sarmatische (russische) Flachland. Die deutsche Ebene trägt zwei Höhenzüge, den nördlichen oder baltischen und den südlichen Landrücken. Fast in der Mitte des sar- matischen Flachlandes erhebt sich die mittelrussische Bodenschwelle mit der Waldäi-Höhe. 2. Europa ist reich an Flüssen; es werden entwässert: die Alpen durch Rhein, Rhone und Po, die französischen Mittelgebirge durch Loire und Seine, die deutschen Mittelgebirge durch Weser, Elbe, Oder, Donau, die Karpaten durch Weichsel und Dnjestr, die mittelrussische Bodenschwelle durch Düna, Onega, Dnjepr, Don und Wolga, das Uralgebirge durch Petschora, Dwina und Uralfluß. Gieb nach der Karte Richtung und Mündung dieser Ströme an! Jlolitifdjf Gliederung. § 39. Europa umfaßt 27 souveräne (— unumschränkte, von einander unabhängige) Staaten, nämlich: drei Kaiserreiche (deutsches Reich, Österreich und Rußland), ein Großsultanat (Türkei), dreizehn Königreiche (Niederlande, Belgien, Ungarn, Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Spanien, Portugal, Italien, Griechen- land, Serbien, Rumänien), ein Großherzogtum (Luxemburg), ein Großfürstentum (Finnland), vier Fürstentümer (Liechtenstein, Monaco, Montenegro, Bulgarien), vier Republiken (Frankreich, Schweizer Eidgenossenschaft, San Ma- rino, Andorra). Von diesen Staaten bilden Österreich und Ungarn, durch Reaunmut*) verbunden, die österreichisch-ungarische Monarchie; Personalunion*) besteht zwischen Schweden und Norwegen, Rußland und Finnland. *) Realunion — Verknüpfung zweier Staaten durch das Herrscherhaus, einige ge- meinsame Reichsminislerien, nnr zeitweise zusammentretende Parlamentsausschüsse (in Öfter- reich-Ungarn Delegationen). Die Realunion ist unauflöslich. — Personalunion — auflösbare Vereinigung zweier vou einander unabhängiger Staaten unter einem gemeinsamen Herrscher. 5^

4. Lehrbuch der Geographie - S. 90

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 90 — bricht der Strom die durch Ostalpen (Leitha-Gebirge) und Karpaten (kleine Karpaten) gebildete Preßburger Pforte und betritt das ungarische Flach- land, das er zuerst in östlicher und nach dem Passieren der Stromenge bei Gran in südlicher Richtung durcheilt. Durch vielfache Teilung des Laufes bildet die Donau im Flachlande eine Menge großer und kleiner Inseln („Auen", große und kleine Insel Schutt). Durch eine zwischen Karpaten und serbischem Berglande gebildete Thalverengung, das „eiserne Thor", verläßt sie bei Orsova iu einem an Stromschnellen und Klippen reichen Laufe die Monarchie. In weitem Bogen durchfließt sie nun an der Nordabdachung des Balkan das Wal achische Flachland und mündet delta- artig in mehreren Armen in das schwarze Meer lkilia, Snlina und St. Georgs-Arm). Die Donau entwässert die Berglandschasten der Monarchie durch folgende Neben- und Zuflüsse: die Alpenländer durch Inn mit Sill und Salzach, Trann, Enns, Leitha, Raab, Drau (Drave) mit Mnr, Sau (Save), die Sudetenländer durch die March mit der Thaya, die Karpatenländer durch die Waag, die Theiß mit Szamos, Koro« und Maros (s — sch), die Karstländer durch die Bosua und Drina (zur Save). Die österreichischen Ostalpen werden außerdem entwässert durch die Etsch mit dem Eisack, die Sndetenländer durch die Elbe mit der Moldau, die Karpatenländer durch Weichsel, Dujestr, Prnt, Seret und Aluta. 1. Die Ostalpen werden durch große Längsthäler in die Centralalpen und die uördlicheu und südlichen Kalkalpen getrennt. Die Centralalpen teilt man von W. nach 0. in die rätischen Alpen bis zum Brennerpaß*), die hohen Tauern bis zur Murquelle und die steirischen Alpen, die durch das Murthal in die niederen Tauern und die uorischeu Alpen ge- schieden sind. In den rätischen Alpen lassen sich drei Gebirgsgruppeu unter- scheiden: der nahezu kreisrunde Gebirgsstock der Ötzthaler Alpen, die Ort- ler Alpen, in welchen die Ortler Spitze (3900 m), der höchste Gipfel**) der Ostalpen emporragt, und die Bernina-Gruppe, welche der Schweiz angehört. Fast ebenso hoch erhebt sich das langgestreckte Kettengebirge der hohen Tauern im Großglockuer, während die Dreiherrnspitz schon bedeutend dahinter *) Der Brenner, wegen seiner geringen Höhe (1362 m) eine der bequemsten Alpen- straßen, verbindet die Thäler der Sill (zum Inn) und der Eisack (zur Etsch). Eröffnung der Brenner Bahn 1867. **) Unweit des Ortler verbindet das Stilfser Joch, doppelt so hoch wie der Brenner und die höchste Fahrstraße Europas, die Thäler der Etsch (Vintschgan) und der Adda (zum Po).

5. Lehrbuch der Geographie - S. 97

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 97 — deutende Industrie, besonders in Maschinenbau, Banmwoll- und Holzver- arbeitung. Größte Mühlenindustrie des Reiches. Städte im Flußgebiet der Theiß (Pußtalandschaft): 35. Tokay, mit dem berühmten ungarischen Weinbau. 36. Szegedin, zweite Handelsstadt Ungarns, mit wichtigem Viehmarkt. 37. Temesvar (tömefchwzr), starke Festung mit lebhafter Industrie und Handel mit Landesprodukten (Korn, Wein, Obst). Vi. Das galizische Flachland umfaßt die Kroul. Galizieu und Bukowina. Industrie- und Handelsstädte der galizischen Ebene: 38. Krakau an der Weichsel, Festung, mit großen Tuch- und Lederfabriken und Handel mit Schweinen, Getreide und Wein. Universität. Südlich von der Weichsel die berühmten Salzbergwerke von Wieliczka (wjelitschka) und Bochnia. 39. Lemberg, Hauptstadt Galiziens, Industrie- und bedeutender Handels- platz (Wollmärkte). Universität. 40. Czernowitz, (cz—tfch) Hauptstadt der Bukowina, steht in lebhaftem Handelsverkehr mit Rußland und Rumänien. Deutsche Universität. Zwischen der Schweiz und Vorarlberg liegt das kleine Fürstentum Liechtenstein mit dem Hauptorte Vaduz (Schloß Liechtenstein). Die ^Alpen. § 62. Das Hochgebirge der Alpen wird durch eine Linie vom Südende des Bodeusees durch das Ober- und Hiuterrheinthal bis zum Nordende des Comersees in zwei Züge eingeteilt: I. Die Westalpen, vom Golf von Genua bis zur Linie Bodensee-Comer- see reichend; sie unterscheiden sich von den folgenden durch geringere Breite und größere Höhe (bis 4800 m). Ii. Die Ostalpen, von der Trennungslinie bis zur Donau und zum uuga- rischen Tiefland reichend, breiter, aber niedriger (bis 4000 m) als die Westalpen. Der Breite nach gliedern sich die Westalpen in zwei, die Ostalpen in drei gleichlausende Gebirgszonen, die durch tiefe, gewöhnlich von Flüffen durch- strömte Läugsthäler von einander getrennt sind und außerdem durch Quer- thäler in eine große Anzahl einzelner Gruppen zerlegt werden. Die innere Zone der Westalpen und die mittlere Zone der Ostalpen bilden den zusammen- hängenden Zug der Centralalpen, der hauptsächlich aus Gneis, Granit und trystallinischen Schiefern besteht. Ihn begleiten bei den Westalpen auf einer, bei den Ostalpen aus beiden Seiten die Voralpen, hauptsächlich aus ver- schiedenen Abarten des Kalkgesteins (Jurakalk, Dolomit u. s. w.) ausgebaut*). Aus der Längs- und Quergliederung der Alpen ergiebt sich folgende Einteilung: *) Bergt, auf Karte 17 das Profil durch die Ostalpen von Venedig bis Passau, itt dem die Centralalpen stark, die Voralpen schwächer schraffiert sind. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 7

6. Lehrbuch der Geographie - S. 104

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 104 — Die Hälfte der Ausfuhr besteht in Lebensmitteln (Getreide, Mühlenfabrikate, Vieh); außerdem werden exportiert Rohstoffe und Halbfabrikate der Industrie (Metalle, Flachs und Hanf, Öle, Tierhäute, Waldprodukte) und in geringem Maße Judustrieerzeuguisse, besonders nach Russisch-Asien. Die Einfuhr um- faßt alle europäischen Jndustrieartikel, besonders Maschinen, Stahl- und Eisen- waren; ferner Kolonialwaren, Thee, Wein, Wolle und Baumwolle. Deutsch- land tauscht besonders russisches Getreide gegen Fabrikate seiner Großindustrie ein. Hlerfcrffung, Wervobnev und Städte. tz 66. Das europäische Rußland, 10 mal so groß wie das deutsche Reich, umfaßt zwei dnrch Personalunion verbundene Staaten, das Kaiserreich Rußland und das Großfürstentum Finnland (von der Größe des Königreichs Preußen). Rußland ist eine absolute, Finnland eine konstitutionelle Erb- Monarchie. Dem Kaiser oder Zar („Selbstherrscher aller Reußen"), dessen Besehl (Ukas) Gesetzeskraft hat, stehen in weltlichen Angelegenheiten der Reichsrat und der Senat, in geistlichen der heilige Synod beratend und ausführend zur Seite. Obwohl das europäische Rußland doppelt so viel Einwohner wie das deutsche Reich hat, ist es nächst Skandinavien der am dünnsten bevölkerte Staat Europas (Volksdichte 19). Es wird jetzt in Gon- vernements (— Provinzen) eingeteilt, deren jedes mehrere Kreise enthält. Die Bewohner des europäischen Rußland sind größtenteils Slaven (die durch ihren Dialekt unterschiedenen Großrussen [f. Abb. 26], Weißrussen, Klein- russen und die Polen; auch die Kosaken sind seit langer Zeit ein militärisch organisierter Stamm der Russen). Neben den Slaven treten im N. und Nw. Finnen, Litauer und Deutsche, im Sw. Rumäuier und im 8. Ange- hörige des türkischen und mongolischen Stammes auf (Kirgisen, Tataren, Kalmüken). Im ganzen Reiche zerstreut lebeu mehrere Millionen Juden. Diese sowie die Deutscheu sind jetzt vielfacher Bedrückung ausgesetzt. — Die herrschende Staatskirche ist die griechisch-orthodoxe; die Polen sind römisch-katholisch. In der Volksbildung steht Rußland sehr hinter dem europäischen Westen zurück. Handels- und Industriestädte auf der Centralplatte: 1. Moskau*), ehemalige Hauptstadt des russischen Reiches, ausgezeichnet durch Pracht und Reichtum, Mittelpunkt des russischen Binnenhandels mit großen Messeu; durch große Kohlenlager der Umgegend zu bedeutender Fabrik- *) Moskau, das „Rom der russisch-griechischen Kirche, die Stadt des Glockengeläuts und der Klöster", liegt auf den hohen Ufern der Moskwa (zur Oka, Nebenfluß der Wolga). In der Mitte erhebt sich die Citadelle (= kleine Festung) mit dem Residenzschlosse (Kreml) der Zaren. Die Stadt hat viele Holzhäuser. — Einzug Napoleons und Brand (14. 9. 1812).

7. Lehrbuch der Geographie - S. 106

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 106 — 15. Berditschew, bedeutender Binnenhandelsplatz für Getreide und Vieh. 16. Kiew (fijeff) am Dnjepr, eine der heiligen Städte Rußlands, Wall- fahrtsort mit zahlreichen Kirchen und Klöstern, Festung und Universität, Mittel- Punkt der 'russischen Zuckerindustrie. Lederfabriken. Städte der Weichsel- und Pripetniederung: 17. Brest-Litowsk, starke Festung am Bug. 18. Warschau, ehemalige Hauptstadt des Königreichs Polen, Festuug, eine der bedeutendsten Fabrikstädte des Reiches (Metallwaren, Woll- und Seidengewebe, Fabrikation von Bier, Branntwein und Zucker). Getreide- und Wollmärkte. 19. Lodz, das „polnische Manchester", bedeutendster Fabrikort Polens, besonders in Textilindustrie. Küftenstädte der russischen und finnischen Seenplatte: 20. Libau, bedeutender Ausfuhrhafen für dieselben Landesprodukte wie die folgende Stadt. 21. Riga, Festung an der Dünamündung, wichtigster Handelsplatz der Ostseeprovinzen, besonders für landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Flachs, Haus, Hanfsamen, Leinsamen und Leinöl, Holz, Felle, Häute); unter den Ein- wohnern viele Deutsche. 22. Dorpat (russisch Jurjew) mit bedeutendem Binnenhandel, Flachs- und Hanfbau, Universität. 23. St. Petersburg au der Newamündung, von Peter dem Großen (1703) gegründet, Haupt- und Residenzstadt des Reiches, Mittelpunkt des gewerblichen, kaufmännischen und geistigen Lebens. Werften für Schiffsbau; wetteifert mit Riga in der Aussuhr von Landesprodukten. Universität. Nach der Seeseite durch die starke Juselsestung Kronstadt gedeckt. 24. Helsingsors, Hauptstadt Finnlands, Haupthandelsplatz für die Produkte der finnischen Seenplatte (Werksteine, Holz, Waldprodukte und Fifche). Nach der Seeseite durch die Juselsestung Sweaborg, das „nordische Gibraltar", gedeckt. 25. Archangelsk*) an der Dwinamündung, einziger, 7 Monate vereister Hafen Rußlands am Eismeere; Ausfuhr von Leinsaat, Flachs, Hafer, Waldpro- dnkten (Holz, Pech, Teer,) Thrau und Pelzwerk. Deutsche Kolonien in Hlußlcrnd. § 67. Im russischen Reiche leben gegen 11/% Millionen Deutsche, meist Württemberger und Badenser, welche um 1800 eingewandert sind. Über 300000 leben in mehr als 500 Kolonien in den folgenden Kolonialgebieten beisammen: *) Im Jahre 1553 von Engländern angelegt.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 111

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 111 — halten. — Die herschende Konfession ist die griechisch-katholische; der Stand der Volksbildung ist ein sehr niedriger. Die hauptsächlichsten Städte sind: 1. Bukarest, Großstadt in der Walachei, Haupt- und Residenzstadt, zeugt mit seinem Durcheinander von Hütteu und Palästen von dem unfertigen, aber hoffnungsreichen Zustande des Landes; Hauptniederlage für westeuropäische Jndnstrieartikel, mit geringer Eigenindustrie (Luxusartikel); Universität. 2. Galatz an der Donau, im Treffpunkte der drei Landschaften zwischen den Mündungen des Seret und Prut, ein für Seeschiffe vom schwarzen Meere aus erreichbarer Freihasen, ist der wichtigste Handelsplatz für Laudes- produkte (Getreide, Wolle, Honig, Wachs und Talg). 3. Jassy (jaschi), Hanptort der Moldau, unsauber und staubig, mit stark- besuchten Messeu und Viehmärkten; Universität. 10. Skandinavien. Lage und Wegrenzung. tz 77. Skandinavien, die größte Halbinsel Europas, erstreckt sich durch fast 16 Breitengrade. Sie wird in ihrer Nordhälfte vom nördlichen Polar- kreis gekreuzt. Ihre Grenzen werden durch Meere gebildet mit Ausnahme der nordöstlichen, an der mehrere Flüsse (schwed. Else: Tornea- mit Mnonio-Els zum bottuischeu Meerbusen und Tana-Elf zum Eismeer) Schweden und Norwegen von Finnland scheiden. Gieb die Meeresgrenzen Skandinaviens nach der Karte an! Wodenfo^m und E»en>ässer. $ 78. Die Halbinsel umfaßt: ein Hochland im W. und ein Flachland (baltischer Schild) im 0. und 8. 1. Das stark vergletscherte skandinavische Hochland besteht aus vieleu im N. sirst- oder klippensörmigen, im 8. wellenförmigen Felfenplateans oder Fjelden (— Hochgebirgen), die nach 0. allmählich in das baltische Flachland übergehen, während sie nach W. steil zum Meere abfallen und von zahllosen Fjorden (— tief einschneidenden Meerbusen) zerschnitten sind. Die Fjorde, , schmale und tiefe, nach dem Innern zu verzweigte und von hohen Felswänden eingeengte Meereseinschnitte, sind teilweise über 100 km lang und versechs- fachen die Länge der norwegischen Küste. Die bedeutendsten unter ihnen sind der Fjord von Kristiania, ein Ausläufer des Skager Rak, der mit diesem das bildende Skandinaviens in zwei Halbinseln spaltet, der Hardanger Fjord und der Sognefjord (ßünjefjor). Nördlich und nordöstlich von dem letzteren

9. Lehrbuch der Geographie - S. 92

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 92 — völlig ebenen, teilweise sumpfigen östlichen Teil zerlegt. In diesem liegen (besonders östlich von der Theiß) weite, grasreiche Steppen, die Pußten*). 6. Das galizische Flachland bietet den eintönigen Anblick einer an Abwechselung und landschaftlichen Reizen völlig armen Kulturebene. Das Klima Österreich-Ungarns ist ein gemäßigtes, von Sw. nach No. an Wärme abnehmendes. In den südlichen Teilen, den Karstländern und den südlichen Alpenthälern, ist es so milde, daß Ölbäume, Wein, Feigen und Reis gedeihen. Krrverbsquellen. § 60* Der Anbau des meist fruchtbaren Bodens steht in Öfter- reich-Ungarn auf hoher Stufe. Getreide wird besonders in den Sudeten- läuderu und in Galizien gebaut. Südfrüchte, Öl- und Maulbeerbäume gedeihen iu Südtirol und im Küstenlande. Die Viehzucht blüht in den Alpenländern, in Ungarn (Land der Pferde) und Bosnien (Land der Pflaumen und Schweine). Mit Bodenschätzen ist die Monarchie vorzüglich ausgestattet. Alle nutzbareu Metalle (außer Platina) sind vorhanden. Die Sudetenländer liefern Eisenerze, Roheisen, Silber, Zinn, edle Steine und Kohlen, Galizien Zink, Naphtha und Petroleum, das Karstplateau Quecksilber (Jdria) und Zink, Kärnten Blei. Steinsalz findet sich in Galizien (Wieliezka — spr. wjelitschka — und Bochnia), Kochsalz in Salzburg und Oberösterreich (Salz- kammergnt). Auf Grund der Bodenschätze ist eine bedeutende Industrie erblüht, deren Hauptbezirke, besonders für Metall- und Webwaren, die Sudetenländer, Ober- und Niederösterreich, Steiermark und Vorarlberg sind. Auch Glaswaren, Rübenzucker und Bier werden hauptsächlich in den Sndetenländern fabriziert. Schiffswerften besitzen Trieft und Pola. Der Handel Österreich-Ungarns ist nur zum Teil Eigenhandel, dem ein bedeutender Durchfuhrhandel (Transithandel) für die Waren der Nachbarstaaten zur Seite steht. Die Ausfuhr (besonders Erzeugnisse der Landwirtschaft) übersteigt die Einfuhr bedeutend. Sehr reger Handelsverkehr herrscht mit Deutschland, das Getreide, Obst, Schweine, Braunkohlen, Werksteine, Bauholz, Metall-, Holz- und Glaswaren empfängt, Steinkohlen und Maschinen exportiert. Werfetffmtg, Wervohner und Städte. § 61. Österreich-Ungarn, eine konstitutionelle Erbmonarchie, be- steht aus zwei selbständigen Reichshälften, die dnrch Realunion (s. § 39) unlöslich verbunden sind. Die Monarchie umfaßt: *) Gedichte: Die drei Zigeuner. Die Heideschenke, von Lenau.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 93

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 93 — . 1. Das Kaisertum Österreich, bestehend aus den Kronländern Ober- und Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg, Steiermark, Kärnten, Krain, Küstenland (Görz und Gradiska, Jstrien und Trieft), Dalmatieu, Galizien und Bukowina, Böhmen, Mähren und Schlesien; 2. das Königreich Ungarn, gebildet aus den Kronländern Ungarn und Siebenbürgen, Kroatien, Slavonien und der Freistadt Fiume; 3. die Provinz Bosnien mit der Herzegowina, früher türkischer Be- sitz, seit dem Berliner Vertrage (1878) unter österreichischer Verwaltung. An der Spitze der Monarchie steht ein Kaiser und König. Die Ver- tretung der österreichischen Länder ist der Reichsrat (Herrenhaus und Ab- geordueteuhaus), der ungarischen der Reichstag (Magnatentafel und Repräsen- tantentafel). Gemeinsame Angelegenheiten werden durch drei Reichsministerien und die sogenannten Delegationen (je 60 Abgesandte — Delegierte — des Reichsrates und des Reichstages) geordnet. — Die Monarchie ist noch um 1/6 größer als das deutsche Reich, enthält aber nur ^ der Bewohuerzahl des- selben, ist also noch schwächer bevölkert als Frankreich und die Schweiz. Wes- halb? (Betrachte die Bodenform!) — Hinsichtlich der Volksstämme (15 Nationalitäten), Sprachen (etwa 20) und Bekenntnisse herrscht in der Monarchie ein buntes Gemisch. Außer den drei bedeutendsten Stämmen der europäischen Bevölkerung, dem deutschen (10l/2 Mill.), dem slavischen (Nordslaven — Czechen und Mähren, Slovaken, Polen und Rutheuen, Südslaven — Slovenen, Kroaten und Serben zusammen 19 Mill.) und dem romanischen (3 Mill), wohnen hier noch Magyaren (81/5 Mill. finnischen Stammes) und wenige Zigeuner. Die europäischen Stämme be- wohnen vornehmlich die Gebirgsländer, die asiatischen die Flachländer. Der größte Teil der Bewohner ist katholisch. Das Schulwesen läßt im 0. und 8. der Monarchie viel zu wünschen übrig. I. Im Alpengebiete liegen die deutschen Kronländer Ober- und Nieder- österreich, Tirol und Vorarlberg, Kärnten und Steiermark. Industrie- und Handelsstädte im nördl. Alpcnvorlande: 1. Linz an der Donau (Liuzer Becke»), Hauptstadt Oberösterreichs, Stapelplatz des Donauhandels und Hauptsitz des Speditionshandels mit öfter- reichischen Eisenwaren. 2. Steyr an der Enns, Hauptsitz der oberösterr. Stahl- und Eisenwaren- industrie, größte Waffenfabrik des Reiches (das „österr. Birmingham"). 3. Wien*) an der Donau, Residenz und erste Handels- und Industrie- stadt der Monarchie (besonders für Bekleidungsgegenstände, Maschinen, Luxus- *) Hier lebten die größten deutschen Tonkünstler: Mozart, Haydn, Beethoven.
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